PA6 hat nach kurzen Stillstand sofort Brandschlieren

  • Hallo Leute,


    wir haben bei einen Artikel ein großes Problem mit Brandschlieren. Sobald die Maschine kurzzeitig steht ( > 30 Sek. ) sind starke Brandschlieren, aber nur beim 1. Schuss nach Wiederanfahrt auf unserem Teil, obwohl wir schon sehr kalt fahren


    Hier ein paar Infos zu den ganzen Parametern usw


    • Maschine: Engel 160 T Schliesskraft
    • 45er Schnecke mit 200mm max Dosierweg
    • Hybridteil ( Metallteil wird automatisiert eingelegt und umspritzt mit PA6 )
    • Das Metallteil kommt vorher aus einen Ofen gefahren der mit 190 Grad C die Teile erwärmt
    • PA 6 Natur wird mit 80 Grad C vorgetrocknet
    • Über ein Farbdosiergerät kommt noch ein kleiner Anteil an weißen Batch dazu
    • Zykluszeit 45 Sekunden
    • 8 Fach Werkzeug mit Heißkanal
    • 80 Gr Schussgewicht


    Temperatur Einspritzeinheit ( Einzug bis Düse:

    50 215 220 220 225 230


    Temperatur Heisskanal: 230 Grad C


    Temperatur Düsen: 260 Grad C


    Werkzeugtemperatur: 75 Grad C


    • Dosierweg: 55 mm
    • Staudruck: 100 Bar spezifisch
    • Dosierverzögerungszeit: 6 Sekunden
    • Dosierzeit: 15 Sekunden
    • Entlastung nach Dosieren: 10mm
    • Massepolster: 2,7 mm


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    Ich hoffe ich habe jetzt alle wichtigen Infos aufgeschrieben


    Schon einmal vielen Dank für eure Hilfe

    :)

  • Aufspannplatte

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  • Muss nicht unbedingt am Material liegen.
    Wie ist die Restfeuchte? Ist das FK für das PA ausgelegt?

    sind Schnecke und Zylinder und Heißkanalsystem wirklich sauber?

    sind eventuell Verunreinigungen (Fremdmaterial) vorhanden?

  • Änderungsvorschläge meinerseits:

    Temperatur Einspritzeinheit ( Einzug bis Düse:

    50 215 220 220 225 230

    70° ; 180°; 200°; 220°; 240°; 240°


    Staudruck: 100 Bar spezifisch

    50 bar

    Entlastung nach Dosieren: 10mm

    6 mm


    Massepolster: 2,7 mm

    4 mm

    Dosierverzögerungszeit: 6 Sekunden

    2 Sekunden


    Temperatur Düsen: 260 Grad C

    240°


    Temperatur Heisskanal: 230 Grad C

    240°


    Viel Erfolg!

  • Muss nicht unbedingt am Material liegen.
    Wie ist die Restfeuchte? Ist das FK für das PA ausgelegt?

    sind Schnecke und Zylinder und Heißkanalsystem wirklich sauber?

    sind eventuell Verunreinigungen (Fremdmaterial) vorhanden?


    Die Restfeuchte wissen wir nicht, genauso wenig wie die Taupunkttemperatur vom Trockner ist ( unser Trockner besitzt keinen Taupunktsensor )


    Ja ich weiss, dass ist wirklich grosser Mist, wenn man den Taupunkt nicht ermitteln kann.


    Der Trockner ist ziemlich neu bzw hat kaum Betriebsstunden auf den Zähler von daher gehe ich aus, dass dieser noch gut ist.


    Schnecke, HK sind sauber


    Was meinst du mit FK?

  • Wir können mit den Temperaturen leider nicht mehr weiter runter gehen. 1. weil sich die Masse nicht mehr vernünftig mit dem Farbbatch mischt und es zu sichtbaren Farbschlieren kommt und 2. weil uns die Nester einfrieren, wenn wir die Werkzeugdüsen mit unter 260 Grad C fahren.

    :(


    Laut Materialdatenblatt vom Hersteller fahren wir schon weit unter dem was vorgegeben wird.


    Es handelt sich um Ultramid B3S

  • Was meinst du mit FK?

    Ich meine das Farbkonzentrat.

    i.d R. ist "weiß" ja Titandioxid, da sollte nichts passieren. Allerdings war Titandioxid ne zeitlang nicht mehr als Farbmittel gewollt,

    möglich, dass der Ersatzstoff sich nicht so richtig mit dem PA oder der Temperatur verträgt.
    Für mich sieht es auf dem Bild irgendwie nicht wie Verbrennung aus, kann aber auch sein, dass ich nen Knick in der Pupille habe.

    Btw:

    Leidiges und altes Thema, aber Feuchtemessung ist wichtig, gerade bei u.a. PA.

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    Das sind definitiv keine Verbrennungsschlieren, die durch eine zu hohe Scherung beim Einspritzen oder durch das Werkzeug kommen. Es ist eine Oxidationserscheinung, die nach dem Dosieren im Bereich der Düse entsteht. Vermutlich durch eine zu große Dekompression (siehe Vorschlag von Behrens). Der Grund liegt im Farbbatch und in einer nicht vorhandenen Thermostabilisierung der Rohware.

  • Das sind definitiv keine Verbrennungsschlieren, die durch eine zu hohe Scherung beim Einspritzen oder durch das Werkzeug kommen. Es ist eine Oxidationserscheinung, die nach dem Dosieren im Bereich der Düse entsteht. Vermutlich durch eine zu große Dekompression (siehe Vorschlag von Behrens). Der Grund liegt im Farbbatch und in einer nicht vorhandenen Thermostabilisierung der Rohware.

    Phu, dann brauch ich wohl doch keinen Augenarzttermin :)

  • 1. weil sich die Masse nicht mehr vernünftig mit dem Farbbatch mischt und es zu sichtbaren Farbschlieren kommt

    Zum homogenen Vermischen beim Einfärben sollte nicht mit Maschinenparametern "gebastelt" werden, hierfür ist eine "statische Mischdüse" die Lösung!


    Die meisten schrauben einfach nur den Staudruck hoch - mMn eine schändliche Lösung zum großen Nachteil des Gesamtprozesses, zudem ein "Turbo" für hohen Energieverbrauch!

  • Wie bitte? Welches Fabrikat? Taupunktmessung ist/muss seit langen Jahren zur Standardausrüstung gehören!!!

    Noch lange nicht, leider... Es gibt etliche bekannte MArken, bei denen das nur optional ist. Und die Kosten will dann "DER Einkäufer" nicht ausgeben.

    Aber ich muss dazu sagen, diese Taupunktsensoren sind auch nicht das A und O, die werden schnell ungenau bzw. fallen unbemerkt einfach aus.


    Wir prüfen den Taupunkt der Trockner auch nochmal extra mit einem kalibrierten, sehr genauen Gerät.

  • Laut meiner Recherche muss es sich um Titandioxid handeln.

  • Das sind definitiv keine Verbrennungsschlieren, die durch eine zu hohe Scherung beim Einspritzen oder durch das Werkzeug kommen. Es ist eine Oxidationserscheinung, die nach dem Dosieren im Bereich der Düse entsteht. Vermutlich durch eine zu große Dekompression (siehe Vorschlag von Behrens). Der Grund liegt im Farbbatch und in einer nicht vorhandenen Thermostabilisierung der Rohware.

    Ich hatte Anfang der Woche leider keinen Erfolg mit einer Dekompression von 5mm.

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