Verschleißfestigkeit im Nadelverschluss (Plug&Play Hersteller)

  • Hallo zusammen,


    überall in der Fachliteratur heißt es, dass zylindrischer Nadelverschluss die bestmögliche Verschlussart ist,

    sofern die Nadelvorzentrierung ein perfektes Eintauchen der zylindrischen Spitze mit einem Ringspalt im Mü-Bereich gewährleistet.

    Bei abrasiven Materialien (PP GF30, PA6 GF30) und hohem Nachdruck war (und ist immer noch?) Männer angeblich immer der Benchmark.


    Verschraubte Plug&Play Heißkanalsysteme wie die von Synventive, Witosa, Incoe und HRS preschen derzeit auf den Markt.

    Bei allen Vorteilen stellt sich mir dort aber die Frage, wie verschleißfest deren Nadelverschluss-Systeme sind.

    Von Marktbegleitern höre ich entweder, dass bei zylindrischem Nadelverschluss die Düsenspitzen, -kappen oder Nadeln regelmäßig (ca. 150.000 Schuss) ausgetauscht werden müssen,

    oder aber, dass man mit konischen Nadeln und Verschleißeinsätzen einen guten Kompromiss gefunden hat.


    Gibt es hier jemanden der da explizit positive oder negative Erfahrungen gemacht hat?

    Auch Infos zu Nadelvorzentrierungen wären Super!


    Danke für den Austausch & liebe Grüße

    Formenbau 110

  • Grundsätzlich bleibt erstmal festzuhalten, dass der Verschleiß der Nadeln vom sach-bzw. unsachgemäßen Einsatz abhängt!

    Hier erlebt man teilweise unfassbare Prozesse:

    - Nachdruckzeit über Gewicht suchen/bestimmen, das geht schon mal bei Direktanspritzung gar nicht!

    - Anspritzung versigelt wegen zu langer Nachdruckzeit bis in die Düse und mit der Nadel wird die Anspritzung "zugeSTANZT"!

    - Bei pneumatischen Düsen wird mit falschen Schlauch- und Anschlussgrößen und wenn's nicht funktioniert wird mit Druckbooster gearbeitet. =O

    - usw. usw.


    Ich würde auch aus Erfahrung grundsätzlich zylindrische Nadelsysteme empfehlen, außer man will mit dem System Volumensteuerung betreiben.

    Besonders bei Glasfasermaterialien hat die zylindrische Nadel den Vorteil, dass sie beim Schließen die Fasern bricht, die konische Düse klemmt die Fasern ein.

    Wenn man sachgemäß mit dem Nadelsystem arbeitet, kann man locker 300.000 Schuss damit fahren, hängt natürlich auch von den Füllstoffen im Material ab.


    Von Marktbegleitern höre ich entweder, dass bei zylindrischem Nadelverschluss die Düsenspitzen, -kappen oder Nadeln regelmäßig (ca. 150.000 Schuss) ausgetauscht werden müssen,

    Genau das sind Ergebnisse von "Verschleissprozessen", was nicht sein muss!

    sofern die Nadelvorzentrierung ein perfektes Eintauchen der zylindrischen Spitze mit einem Ringspalt im Mü-Bereich gewährleistet.

    Das sollte bei den namhaften Herstellern gewährleistet sein!


    Fazit meinerseits aus vielen gesehenen Prozessen: Die Spritzgießer werden auf den Umgang mit dieser Technik nicht geschult/eingewiesen und haben daher zu oft keinen Schimmer davon, wie mit den Heißkanalsystemen richtig umzugehen ist.

    Fakt ist, dass das Anspritzen mit Nadelverschlussdüsen die energiesparendste und prozesssicherste Anspritzart ist!

  • Hier erlebt man teilweise unfassbare Prozesse:

    - Nachdruckzeit über Gewicht suchen/bestimmen, das geht schon mal bei Direktanspritzung gar nicht!

    - Anspritzung versigelt wegen zu langer Nachdruckzeit bis in die Düse und mit der Nadel wird die Anspritzung "zugeSTANZT"!

    - Bei pneumatischen Düsen wird mit falschen Schlauch- und Anschlussgrößen und wenn's nicht funktioniert wird mit Druckbooster gearbeitet. =O

    3x Volltreffer bei uns ^^ Dennoch halten Männer-Nadeln bis zu 700.000 Schuss. Irgendwas scheinen die dennoch anders zu machen. Jeder Hersteller schwört seine Nadeln haben 62HRC aber jeder hat eben auch seinen eigenen Beschichter.


    Folgefrage: Was wäre die Alternative zu *Nachdruckzeit über Gewicht suchen*? Unsere Prozessingenieure wollen damit u.a. sicherstellen, dass wir bei 0,06mm Toleranzspanne trotzdem die Fähigkeiten bei 30-50 Schuss voll einhalten.


    Wir planen eine Pilotphase mit einem der o.g. Hersteller und werden voraussichtlich konischen als auch zylindrischen Nadelverschluss einmal einbauen und ausgiebig unsere Erfahrungen machen. Am Ende gilt es wahrscheinlich doch einfach nur - wie von dir angemerkt - das System eines namhaften Herstellers zu meistern und richtig anzuwenden.


    Ich berichte in 2-3 Jahren unsere Erfahrungen.


    Falls doch noch jemand Erfahrungen hat gerne hier ergänzen!!


    Liebe Grüße

    Formenbau 110

  • Würde mich auch interessieren wie die Nachdruckzeit mit NV Direktanspritzung bestimmt wird?


    Wir haben tatsächlich einen Artikel bei dem die NV Anspritzung "zugestanzt" werden muss.


    Bis ca. 8s ND Zeit schließt der NV normal, aber es sind einfallstellen vorhanden. Bei 12s sind keine Einfallstellen vorhanden, jedoch muss der Hydraulische NV 3-4s betätigt werden, damit die Nadel richtig schließt.


    Das, dass nicht gut sein kann ist mir klar. Aber wir haben keine andere Möglichkeit finden können.

  • 1. Nachdruck auf NULL und Nachdruckzeit auf NULL einstellen bei laufender Maschine.

    2. Nach 2 Zyklen den 3. Zyklus Teil entnehmen und wiegen.

    3. Nenne mal Gewicht von diesem Teil und nenne Gewicht vom Gutteil (wie ihr liefert)


    Danach geht's weiter ;)

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