Heisskanal-Gefahren

  • Hallo, ich bin neu hier und bin noch ziemlich unerfahren :( , daher wollte ich mich hier ein bisschen reinfuchsen.


    Einer meiner Fragen bezieht sich auf den Heisskanal. Bei uns wird ständig einem eingetrichtert: Heisskanal ausmachen bloß nicht anlassen etc.


    Was würde denn passieren, wenn z.B. eine Maschine steht, aber der Heisskanal paar Stunden an bleibt? Oder nen Tag an bleibt? Ohne dass die Maschine läuft bzw. produziert.


    Danke schon mal für euer Verständnis und Mühe.


    lg pebbels

  • Ist ganz einfach. Das Material fängt an sich zu zersetzen und bildet dabei Gase. Die führen zu einem Druck, der die Masse aus dem Heißkanal drücken kann. Läuft es schlecht, kann das Material auch rausschießen, wenn sich ein Stopfen bildet. Sobald zu viel zersetztes Material im Heißkanal vorhanden ist, ist der Heißkanal zerstört. Das kriegt man nie wieder aus und es brennt sich teilweise in den Heißkanal rein.

  • Vielen Dank für deine Antwort.. Und was ist, wenn man den Zylinder schon leergespritzt hat. Zb. die Maschine anhält. Leerspritzt. Und dann vergisst, den Heisskanal auszumachen? Danke. Viele Grüße

  • Vielen Dank für deine Antwort.. Und was ist, wenn man den Zylinder schon leergespritzt hat. Zb. die Maschine anhält. Leerspritzt. Und dann vergisst, den Heisskanal auszumachen? Danke. Viele Grüße

    Auch wenn du den Zylinder leerspritzt, deswegen hast du ja trotzdem noch Material im Heißkanal, welches sich zersetzt.

    Solltest du den Heißkanal an lassen und die Wekzeugtemperierung ausschalten, kann das Werkzeug unter Umständen auch undicht werden, weil die O Ringe die Temperaturen auch nicht allzu lange mitmachen.

  • Bei uns wird ständig einem eingetrichtert: Heisskanal ausmachen bloß nicht anlassen etc.


    Was würde denn passieren, wenn z.B. eine Maschine steht, aber der Heisskanal paar Stunden an bleibt? Oder nen Tag an bleibt? Ohne dass die Maschine läuft bzw. produziert.

    Können dir DAS deine Kollegen ("Eintrichterer") nicht verständlich beantworten?

  • Es kommt auch auf das Material an. Bei POM wird's lustig. Die heiße Masse schießt unkontrolliert und aus den Düsen. Neben der Gefahr der Verbrennungen ist eine riesen Sauerei in und um die Maschine (hab es leider selbst erlebt). Bei PBT ist ein bissel anders. Nach einer Weile (teilweise 6 Minuten) sind die Düsen zu. Sehr unangenehm den Werkzeugmacher in Kenntnis darüber zu setzen.

  • Es kommt auch auf das Material an. Bei POM wird's lustig. Die heiße Masse schießt unkontrolliert und aus den Düsen. Neben der Gefahr der Verbrennungen ist eine riesen Sauerei in und um die Maschine (hab es leider selbst erlebt). Bei PBT ist ein bissel anders. Nach einer Weile (teilweise 6 Minuten) sind die Düsen zu. Sehr unangenehm den Werkzeugmacher in Kenntnis darüber zu setzen.

    Noch besser bei PVC oder Fluorpolymeren, dabei werden (bei POM auch!) gesundheitsschädliche Gase frei, die austreten und sich in der Halle verteilen.


    Extrem gesprochen hast du bei Kunststoffen irgendwann nur noch Asche oder eine bitumenartige Masse übrig, da alle Polymere aus Kohlenstoffverbindungen bestehen und im Zusammenspiel aus Hitze, Sauerstoff (und ggf. Feuchtigkeit) verbrennen

  • Tacho euch allen,


    eigentlich sollten sich deine Kollegen die Zeit nehmen und es dir erklären.

    Wie schon geschrieben, zersetzt sich das Material was zu Gase und Ausdehnung führen kann.


    Zu dem werden auch Bauteile an dem Heisskanal thermisch beansprucht was auf Dauer mit und noch weniger ohne Temperierung

    zu starkem Verschleiß führen wird.

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